Im April haben die Grünen und Passerelle beschlossen, gemeinsam mit einer Frauenliste für die Bieler Gemeinderatswahlen vom 25. September anzutreten. An einem Spaziergang durch die Stadt haben heute die fünf Kandidatinnen sich und ihre politischen Anliegen den Medien vorgestellt. Zusammen setzen sich Barbara Schwickert, Myriam Roth, Ruth Tennenbaum, Michelle Beriger und Lena Frank für die lebendige Vielfalt und das solidarische Zusammenleben in der Stadt ein.
Viele Frauen prägen und prägten die Stadt Biel. Am Medienspaziergang stellten die Kandidatinnen der Grünen und Passerelle auch jene fünf Frauen vor, an die die Stadt mit einem Strassennamen oder der Benennung eines Platzes erinnert.
So etwa Marie-Louise Blösch, welche das Pensionat des ersten Gymnasiums in Biel führte. Weitere wichtige Betreuungseinrichtungen sind in der Stadt seither entstanden. Bei der Notschlafstelle Sleep-In unterstrich die Pflegefachfrau Myriam Roth die Bedeutung dieser Institutionen für die Gesundheit. Das Sleep-In, die Gassenküche, das Cactus, aber auch die Tagesschulen leisten alle immer auch einen Beitrag an die Prävention und die Förderung der Gesundheit für verschieden Bevölkerungsgruppen. Manchmal reicht es bereits, Zuflucht und den Austausch mit anderen zu bieten. Für Myriam Roth ist klar: «Solche Einrichtungen müssen erhalten und gestärkt werden».
Die neue Esplanade beim Kongresshaus wird den Namen von Laure Wyss tragen. Die Journalistin und Schriftstellerin und gebürtige Bielerin kämpfte für die Gleichstellung und Gleichbehandlung aller Menschen. Für die Gleichbehandlung auch jener, die in die Stadt kommen, setzt sich Ruth Tennenbaum, Kandidatin von Passerelle und Mitglied der Integrationskommission der Stadt Biel, ein: «Eine Stadt wie Biel sollte genauso viel Engagement in die Willkommenskultur und in die Integrationsförderung stecken, wie sie das mit Erfolg in die Wirtschafts- und Standortförderung tut». Das sei eine moralische Pflicht die für alle Dienstleistungen der Stadt gelte.
Symbolisch zwischen der Coupole und dem Alters-und Pflegeheim Schüsspark hob die Grüne Stadträtin Lena Frank die unterschiedlichen Bedürfnisse der Alten und der Jungen hervor. Alle müssen die Möglichkeit haben, ihre Ideen und Projekte gemeinsam selber verwirklichen zu können und dabei von der Stadt unterstützt zu werden. Eine Auslagerung der städtischen Alters- und Pflegeheime komme für sie nicht in Frage. «Statt Ökonomisierung und Profitdenken in der Pflege muss sich die Stadt für gute Arbeitsbedingungen einsetzen», so Frank. Ein Vorbild ist die Bielerin Lore Sandoz, die 1927 Generaldirektorin der Uhrenmanufaktur Bulova wurde und die Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter in ihrem Betrieb massgeblich verbesserte.
Für das Zusammenleben in der Stadt und in den Quartieren sind Zwischennutzungen ausserordentlich wertvoll. Michelle Beriger, Stadträtin der Grünen und Studentin in Umweltingenieurwesen, zeigte dies am Beispiel der im April eröffneten Kinderbaustelle auf der Baubrache an der Schwanengasse. «Solche Orte bieten die Möglichkeit, den Raum in der Stadt und das, was er bietet, gemeinsam kreativ und verantwortungsvoll zu nutzen». Das schafft auch Platz für eine lebendige Vielfalt in der Stadt, wie sie die Bielerin Marguerite Weidauer in Filmen festgehalten und in ihrem Wanderkino vorgeführt hatte.
Bleibende Werke hatte auch die Kunstmalerin und Radiererin Elsie Wysard-Füchslin im 19. Jahrhundert mit ihren Trachtendarstellungen geschaffen. Und wie damals Malerinnen selten waren, sind heute Frauen in der Energiebranche eher selten, wie Barbara Schwickert am Schluss des Medienspaziergangs sagte. Die Grüne Umwelt- und Energiedirektorin der Stadt Biel blickt auf erfolgreiche Jahre zurück. Die Stadt Biel ist bei der Nutzung erneuerbarer Energien und beim sparsamen Energieverbrauch auf Kurs, und viele neue Vorhaben stehen bevor. Mit der Schaffung des Parks Schüssinsel zwischen Mühleinsel und Omega leistet die Stadt ausserdem einen wichtigen Beitrag an den Erhalt der Artenvielfalt.