An ihrer gestrigen Generalversammlung hat die Bürgerbewegung Passerelle entschieden, keine eigene Stadtrats-Liste für die kommenden Gemeindewahlen der Bevölkerung zu unterbreiten. Vielmehr soll die gute Zusammenarbeit im Stadtrat in der Fraktion «Grünes Bündnis» vertieft werden. Sie empfiehlt ihren interessierten Kandidatinnen und Kandidaten auf der Liste der Grünen zu kandidieren.

Passerelle hat nach reiflicher Prüfung entschieden, ihren Fokus wieder vermehrt auf die politische Partizipation der Bevölkerung, ihrem ursprünglichen Kernanliegen zu legen und ihre Kräfte besser zu bündeln. Es hat sich im letzten Jahr abgezeichnet, dass viele angefragte Personen nicht bereit waren, ein Engagement im Stadtrat einzugehen, jedoch durchaus bereit sind, sich anderweitig für soziale und ökologische Anliegen einzusetzen.

Ruth Tennenbaum und Titus Sprenger sind gewählte Stadtratsmitglieder. Sie investieren sehr viel Zeit in die Arbeit im Stadtrat. Für weitere Aufgaben im Verein bleibt daher auch ihrerseits wenig Zeit. Passerelle konnte dennoch in den letzten 16 Jahren im Stadtrat einiges bewirken. Ein Höhepunkt war sicherlich die Wahl von Ruth Tennenbaum zur Stadtratspräsidentin und höchsten Bielerin im April 2018. Ein Zeichen der Anerkennung für die im Stadtrat geleistete parlamentarische Arbeit von Passerelle.

Als kleiner Verein sind dessen Ressourcen sehr beschränkt. Ruth Tennenbaum wird deshalb zu den nächsten Wahlen nicht mehr für den Stadtrat antreten. Sie wird so ihre politischen Erfahrungen und ihre Energie in andere Projekte und Aktvitäten der Passerelle einbringen können. Neu übernimmt Sie deshalb das Co-Präsidium des Vereins zusammen mit Sijian Wong. Mit dem neuen Partizipationsartikel der Bieler Verfassung eröffnen sich nicht zuletzt neue Möglichkeiten und Chancen der politischen Teilhabe auch ausserhalb der parlamentarischen Arbeit: Ganz im Sinne von Passerelle!